LärmminderungsverfahrenJeder Verkehrsträger, sei es Strasse, Schiene oder eben „die Luft", bringt einen gewissen Schallpegel; besonders in der 3. Dimension. Mit etwas Köpfchen und Rücksichtnahme können wir diesen Pegel als Piloten selber stark beeinflussen. Helfen Sie mit! Fly high / Fliege hochDie Menschheit hatte schon immer den Traum, wie ein Adler in grosser Höhe zu gleiten und die Erde von oben herab zu betrachten. Wenn wir es dem Adler gleich tun, haben wir als Piloten zwei weitere Vorteile: Sicherheit: bei einer Panne genügend Zeit für eine Analyse des Problems zu haben und danach die nötigen Schritte einzuleiten. Also, grosse Höhe, grössere Sicherheit, bessere Chance ein Notlandefeld zu erreichen und erst noch weniger Lärm. Schallpegel: dieser nimmt im Quadrat zur Entfernung zur Lärmquelle ab. Wenn wir also 4000ft statt nur 2000ft über Grund fliegen, so machen wir nur noch ¼ des Lärms! Deshalb zum Wohle für uns alle „Fly high".
RoutenplanungEin Flughafen mit einer Flugverkehrsleitung bringt den Vorteil mit, dass ein An – oder Abflug vom und zum Flughafen immer auf dem direktesten Weg erfolgen kann. Bei einer westlichen Startrichtung, also 25, und einer Destination im Osten bringt eine südliche Ausflugsroute das optimale Ergebnis. Kein Gegenverkehr durch die anfliegenden Flugzeuge und dadurch Verminderung des Immissionspegels im Flugplatz- sowie Voltenbereich. Planen Sie Ihre Anflüge so, dass möglichst ein Direkt- oder Geradeausflug unter Vermeidung der Volte stattfindet. Flaps and Gear setting / Landeklappen und FahrwerkIm Autosport werden Fahrtechniken eingesetzt um das Maximale des Möglichen zu erzielen. Bei Kurvenfahrten werden Bremsen und Gasgeben zur gleichen Zeit ausgeführt oder mit Vollgas zur nächsten Kurve gefahren, um dann voll in die Bremsen zu steigen. Uns ist allen klar, dass dies einen grossen Verschleiss von Bremsen und Benzin ergibt; jede Energie die aufgebaut wird, muss ja wieder vernichtet werden. Ist die Verzögerung aber zu stark, muss mit mehr Energie wieder reguliert werden. Dieses Zusammenspiel erfahren wir beim Ausfahren von Landeklappen und oder Fahrwerk. Beides verursacht Widerstand und bedingt eine Erhöhung der Leistung. Deshalb fahren wir das Fahrwerk im Downwind abeam Pistenschwelle und nicht schon in Biel aus oder setzen bei starkem Wind die Landeklappen auf Stellung „eins" oder „zwei" und nicht auf „voll". Bei all diesen Manipulationen benötigen wir weniger Leistung und verursachen so weniger Lärm. Überlegen Sie sich bei Direkt- oder Geradeausanflügen auch immer, wo jetzt "bei abgewickeltem Flugweg" abeam Pistenschwelle wäre und erstellen Sie erst dort Anflugkonfiguration. Beachten Sie aber in jedem Falle die Vorschriften in Ihrem Flugzeughandbuch AFM. „Verwandtenflüge"Alle noch so grossen Anstrengungen zur Reduktion der Lärmeinwirkungen können in ein paar wenigen Sekunden zunichte gemacht werden, wenn das kleine Teufelchen, dass ja bekanntlich in uns allen steckt Überhand gewinnt: TIEF, MIT GROSSER QUERLAGE UND HEULENDEM MOTOR sein "Können" zu beweisen. Wir wissen es besser und nehmen diese Verwandten lieber auf einen Rundflug mit, so haben alle Beteiligten etwas davon. Tiefflüge haben Sie doch ganz einfach nicht nötig! Sie beweisen ja Ihr Pilotenkönnen mit Professionalität und Seriosität. | | SinkflugHerr und Frau Sturzflug möchten gerne landen! Also „stossen" und runter damit. Passagier Küssli muss fast die Füsse einziehen, weil Pilot Tiefflug bei Oensingen für den Anflug schon auf 2500ft fliegt; mehrere hundert Anwohner erschrecken und ärgern sich. Das kann man ohne Probleme vermeiden, wenn die Regel mit der „Grossmuttersinkrate" von 500ft/Min angewendet wird: Bei einer Flughöhe von 8000ft und einer Mindesthöhe von 3500ft beim Meldepunkt muss eine Höhe von 4500ft abgebaut werden. Bei der Anwendung der Grossmuttersinkrate brauchen wir also 9 Flugminuten. Bei einer Fluggeschwindigkeit von 120kt, also 2NM/Min muss der Sinkflug 18NM vor dem Meldepunkt begonnen werden. Ohne Stress und angenehm für alle Passagiere. Dazu kommt noch die Reduktion des Lärmpegels. „Ideal" ! Powersetting / LeistungJeder Start ist ein Erlebnis. Leistung gesetzt und los; Geschwindigkeit nimmt zu - ab in die Freiheit. Bei hoher Drehzahl ist die Umfangsgeschwindigkeit der Propellerspitze nahe am Überschallbereich. Wenn jetzt mit Festpropellerflugzeugen noch flach gestiegen wird, verursacht die Vorwärtsbewegung eine zusätzliche Erhöhung der Drehzahl, was den Lärmpegel massiv erhöht. Wenn wir die im AFM vorgeschriebene Steiggeschwindigkeit Vy (beste Steigrate) einhalten, ergibt dies auch lärmmässig eine optimale Situation. Bei Flugzeugen mit Verstellpropeller bleibt die Drehzahl auch mit unterschiedlichen Steiggeschwindigkeiten gleich. Wichtig ist hier einfach, dass Sie baldmöglichst nach dem Start die erste Leistungsreduktion vornehmen (safety first). Vy ist auch bei dieser Flugzeugkategorie die optimale Steiggeschwindigkeit. Auf diese Weise kann der Schallpegel markant reduziert und für uns alle angenehmer gemacht werden. Beachten Sie dazu Ihr Flughandbuch AFM. Einhaltung der PlatzrundeLärm wird oft gesehen statt nur gehört. Häufig hören wir von Anwohnern auch: "Auch die Piloten sollen sich an die Regeln halten; wenn wir dies auf der Strasse nicht tun, werden wir auch gebüsst". Merken Sie etwas? Ja richtig, auch wenn Volten keine Schienen sind, setzen wir alles daran, die Platzrunde genau zu fliegen, insbesondere die Dörfer zu meiden! Weichen Sie also nur aus Sicherheitsgründen von der Volte ab. Auch das ist Rücksichtnahme. Beachten Sie bitte besonders die Hinweise auf kritische Bereiche sowie die Fernrichtpunkte, die Ihnen das genaue Abfliegen der Volte vereinfachen helfen. Daraus ersehen Sie auch, dass An- und Abflüge von oder nach Süden grundsätzlich nur über die Outer-Base bzw. den Outer-Crosswind erfolgen. Und der ganz geschickte Pilot kalkuliert sogar noch den Wind ein, damit er nicht "über die Dörfer geblasen" wird. Rücksichtnahme im Quadrat. Danke, auch namens der Anwohnerschaft um einen mit zwischen 65'000 und 70'000 Starts und Landungen jährlich vielbeflogenen Regionalflughafen. |